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Antofagasta (Chile)

Ohje…bereits eine Woche ist vergangen seit unserem letzten Eintrag…!  :scratch: Nun geht es aber weiter! Also…was ist uns so in der Zwischenzeit alles passiert…mmhh…! Nach La Serena ging es also in Richtung des Nationalparks Llanos De Challe mit einem wunderschoenen Platz zum Zelten: Direkt am Meer zwischen grossen Felsbrocken und weichem weissen Sand. Anders als in Deutschland gehoert hier zu jedem Stellplatz ein eigener Grill und ein Tisch mit Bank. Das ganze ist auch noch schoen ueberdacht und teilweise mit einem Mauerchen als Windschutz eingerahmt. Sehr komfortabel das ganze, wenn dann auch noch Toiletten und Duschen super sind. Das kann man hier aber leider nicht immer erwarten bzw. die Erwartung wird leider nicht immer erfuellt! :-( Auch auffaellig ist, das wir auf diesen wunderschoenen Campingplaetzen voellig allein sind. Camping scheint hier noch nicht Saison zu haben.
Nach dem schoenen Platz an der Kueste haben wir uns entschieden doch erstmal weiter ins Landesinnere zu fahren. Ziel sollte ein Nationalpark nahe des Paso San Francisco (Argentinische Grenze) sein. Leider haben wir uns mit der Fahrzeit ein wenig verschaetzt. Wer rechnet auch damit, dass die roten Strassen in der Karte ploetzlich nur aus Schotter bestehen. Eine Moeglichkeit zum wilden Campen gab es links und rechts der Strasse in dieser sandig-felsigen Landschaft ueberraschender Weise auch nicht. Als uns die Zeit davon rannte und wir auch nicht noch hoeher den Berg hinauf wollten (schliesslich waren wir schon auf 3300m) haben wir die Chance ergriffen und die Wachleute einer Mine, die wir eigentlich nach dem Weg fragen wollten, gebeten uns doch neben ihrem Wachhaeuschen schlafen zu lassen. War kein Problem fuer die Jungs und sie versprachen uebernacht auf unsere Motorraeder aufzupassen. Die Toilette durften wir auch gleich mitbenutzen und am naechsten Morgen gab es sogar Kaffee und Kuchen fuer uns zum Fruehstueck. Ein Hoch auf die chilenische Gastfreundschaft. So gestaerkt und ausgeschlafen haben wir uns doch noch hoeher hinaus gewagt und die steile kurvige Piste erklommen. Oben gab es zur Belohnung einen einzigartigen Ausblick auf die bunt gestreiften Berge in weisser salziger Landschaft. Aber kalt war’s!!! Da wir nicht ueber die Grenze wollten und das Benzin fuer den Nationalpark doch nicht mehr gerreicht haette (es gib dort oben natuerlich keine Tankstellen), sind wir nach Norden abgebogen und nach weiteren 150km haertester Schotterpiste, die sich spaeter in steilen Serpentinen ins Tal geschlaengelt hat, haben wir es auch noch bis zur ersehnten Tankstelle geschafft. Schaefchen, das kleine Sauf-Motorrad, musste natuerlich vorher auch noch seinen Reservekanister austrinken.
Nach dieser Tortour haben wir uns in Chañaral (am Meer) ein kleines guenstiges Hotel gegoennt. Naja…immerhin gab es warmes Wasser zum Duschen. Der Ort an sich ist auch nicht weiter der Rede wert und gleich am naechsten Morgen sind wir zum Nationalpark Pan De Azucar aufgebrochen. Nach einer Tagesetappe von 400km am Vortag haben wir unser Ziel, einen wunderschoenen Zeltplatz im Nationalpark, dieses mal schon nach 30km erreicht. Noch eine kleine Anmerkung am Rande: Insgesamt haben wir es mittlerweile auf 2200km gebracht. Ob das nun viel ist oder nicht sei jedem selbst ueberlassen. ;-) Zurueck zum Zeltplatz: Da er noch schoener war als der Vorherige, haben wir uns entschieden gleich zwei Naechte zu bleiben. Die Uebernachtungsgebuehr war schliesslich fuer einen guten Zweck. Wer haette es gedacht, aber selbst in Chile gibt es Oeko-Campingplaetze, mit solar erwaermten Wasser und Photovoltaik-Strom. Und super sauber war das ganze auch. Groesste Ueberraschung: Philipp vom Empfang sprach perfektes Englisch und riss sich quasi ein Bein fuer uns aus. Es war ja auch vorerst sonst keiner da. Dann aber wurde unser Idyll durch eine Horde expeditionssuechtiger deutscher Rentner mit einem rollenden Hotel beeintraechtigt. 25 Rentner fielen ueber unsere sauberen Sanitaeranlagen her! ;-) Dazu kamen spaet am Abend noch zwei weitere Deutsche (muss irgendwo ein Nest sein), die mit einem alten Bundeswehr Offroad Fahrzeug unterwegs waren. Die zweite Nacht hatten wir den Platz wieder voellig fuer uns alleine. Den Tag haben wir erstmal fuer einen kleinen Wanderausflug zu einer Lamafamilie genutzt, die auch nicht lange auf sich hat warten lassen.Sooo niedlich, diese Tierchen!!!
Gut erholt sind wir durch eine einzigartige Mondlandschaft 400km nach Antofagasta gefahren. Zu unserer grossen Ueberraschung war fast die ganze Strecke geteert. Eine wahre Freude fuer den Popo und das Material! ;-) In Antofagasta steppt jedenfalls der Baer, wie wir letzte Nacht auch nicht ueberhoeren konnten. Es ist halt nicht unbedingt vorteilhaft sich einen Campingplatz neben einer Disco zu suchen, auch wenn die Disco aussieht wie eine Bruchbude, die eigentlich nicht mehr betrieben wird. Den heutigen Tag verbringen wir mit der Suche nach einer Sonnenbrille, da meine irgendwie doch nie in Chile angekommen ist, Sightseeing und heute Abend goennen wir uns endlich mal wieder ein richtig leckeres Essen (Fisch natuerlich) und ganz viel Pisco Sour. ;-)