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La Serena (Chile)

Auf vielfachen Wunsch finden wir nun endlich mal Zeit und die Moeglichkeit unsere ersten Eindruecke zu praesentieren. Wo fangen wir an…mmhh…also der Flug war jedenfalls doof (sag ich)… viel zu lang!!!! Martin war das egal, nur das er dieses mal nicht First Class fliegen durfte. Man muss halt Abstriche machen, wenn man ne arme Studentin dabei hat! Aber es ist erfreulich zu wissen, dass der Rueckflug eine Stunde kuerzer sein wird, der Erddrehung sei dank! Es war jedenfalls sehr eng und sehr lang aber nun sind wir da!
Wie versprochen wurden wir in Santiago von unserem Freund André direkt am Flughafen abgeholt und zu unserer Unterkunft in Valparaiso gebracht. Natuerlich nicht ohne einen ersten Eindruck der Stadt zu bekommen, die eindeutig zu viele und vor allem viel zu steile Berge hat, wenn man als Flachlandtiroler dort ankommt. Wir waren uns nicht sicher, ob unsere Motorraeder die Strassen ebenso gut erklimmen koennen wie der tolle 250PS 4×4 Pickup von André. Erstaunlicher Weise war das ganze aber doch sehr unproblematisch. Aber Moment…so weit sind wir noch gar nicht…! Zurueck zu unserer Unterkunft. Wir haben uns natuerlich fuer die viel umworbene und von allen Motorradtravellern empfohlene „Villa Kunterbunt“ entschieden. Es ist natuerlich nicht vergleichbar mit dem „High-Society“ Staedtchen „Vina del Mar“ (nicht wahr André) ;-). Aber wir haben uns schnell an diese bunt zusammengewuerfelte Haus gewoehnt und waren von unserem Anbau mit eigenem Bad und einer seperaten Schlafetage (wollte ich schon immer mal haben) zufrieden. Insbesondere der letzte Abend unserer 5 Naechte in der Villa hat uns noch eine Menge hilfreicher Informationen von zwei ueberraschend eingetroffenen „Weltenbummler-Paerchen“ gebracht. Nun haben wir auch endlich eine gescheite Karte fuer unseren ZUMO (Gerd sei Dank!!). Aber wir haben schon wieder vorgegriffen…wir sind ja eigentlich noch bei Tag EINS (und wenn ich so weiter mache, sitzen wir morgen noch hier und tippen). So…Tag ZWEI, der wichtigste Tag fuer unsere Reise: Befreiung der Motorraeder. Ging eigentlich wesentlich schneller als erwartet (wir haben uns einen eigenen Zollagenten geleistet – bezahlbarer Luxus). Dennoch haben uns die hohen Kosten fuer die Zwischenlagerung (eine Woche)und die Luxussteuer (BMW fahren hat halt seinen Preis) etwas ueberrascht. Aber immerhin waren unsere beiden Bikes wohlauf und unbeschadet. Unser Plan „Auspacken-Draufsetzen-Losfahren“ ist aufgegangen.
Nach ein paar weiteren Naechten in der Villa, einigen BBQ´s spaeter und einem sehr netten Abend im Hamburg-Restaurant (hier ein kleiner Gruss an Wolfgang) ging es dann endlich am 18. los Richtung Norden.
Nachdem wir endlich Valpo hinter uns gelassen haben, wurden wir dann kurzzeitig doch etwas unruhig. Nun sollten wir also auf eigenen Fuessen stehen. Fuer unsere erste Tagesetappe haben wir uns extra eine kurze und entspannte Route ausgesucht, dachten wir. Nach etwa der Haelfte der wunderbar asphaltierten Strecke aenderte sich dieses schlagartig. Wir wollten ganz entspannt den Pass „Las Palmas“ ueberqueren und stellten fest, dass dieses ein etwa 750m langer unbeleuchteter, einspuriger, schlammig-sandig-rutschiger Tunnel war. Wir sind natuerlich voellig sorglos mit Sonnenbrille rein gefahren und mussten erstmal ein Vollbremsung machen, da auch mit Fernlich nichts mehr zu sehen war. Aber was wir dann sahen war auch nicht besser: Der Tunnel stand soweit unter Wasser, dass nirgends eine Fahrspur zu erkennen war. Selbst unsere tollen Reifen konnten uns bei dem „Strassenbelag“ nicht mehr retten. Irgendwann sind wir dann aber auch doch schlitternder Weise und ziemlig unbeschadet auf der anderen Seite angekommen. Und zu allem Ueberfluss war der See, den wir uns zum Campen ausgesucht haben mehr oder weniger verschwunden. Aber ca. 30km Schotterpiste spaeter haben wir doch endlich einen Platz zum Schlafen gefunden.Man sollte nicht faelschlicher Weise meinen, Chile waere ja gross und unbewohnt und man koenne einfach irgendwo sein Zelt aufschlagen. Nein…hier sind riesige Grundstuecke mit kilometerlangen Zauenen abgegrenzt. Irgendwann haben wir uns dann fuer das erstbeste offene Tor entschieden und haben unweit der „Strasse“ unser Quartier aufgeschlagen. Unser kleiner Grill durfte nun auch zeigen was er kann und Patricias Survival-Pack kam voll zum Einsatz: Lecker lecker…diese Wuerstchen! Die Nacht unter sternenklarem Himmel wurde nur einmal durch Ross und Reiter gestoert, die wissen wollten, ob es uns auch an nichts fehlt. War das aufregend! ;-)
Nun sind wir seit gestern in La Serena. Nettes Touri-Oertchen, sehr sauber, schoene alte Gebaude. Heute haben wir ohne unser vieles Gepaeck einen Ausflug ins Valle Elqui gemacht! So eine schoene Gegend! Herrlich…! Hohe karge Berge und in der Mitte das gruene Tal, wo die Zutaten fuer den Pisco angebaut werden. Leider mussten wir aber wieder zurueck. Dort koennte man bleiben: Wandern, Reiten und Abends den Pisco-Sour.
Sooo…Morgen geht es weiter Richtung Norden. Fuer heute ist erstmal genug. Es ist schon spaet und wir muessen nochmal unsere Koffer ausmisten und unser Gepaeck optimieren. Man braucht einfach keine zwei Fleece-Pullis und einen extra Teekessel, wenn man noch 2 weitere Toepfe hat (Jajaja Gerd, hast ja recht!)  :good: