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Punta Arenas (Chile)

Hier kommt ein kleines Update aus Punta Arenas, bevor wir uns nach Feuerland machen und zum suedlichen Wendepunkt unserer Reise kommen.
Von El Calafate aus sind wir ueber die Ruta 40 Richtung Esperanza und dann Richtung Cerro Castillio (Chile) gefahren. Natuerlich sind wir an dem Schotterweg, der ueber eine Estancia zu den Grenzabfertigungshaeuschen fuehrt, zu schnell vorbei gefahren. Noch schneller zurueck, denn wir hatten uns mit Werner, Sonja und Ralf auf einem Campingplatz in Pehoe im P.N. Torres del Paine verabredet. Soweit haette es auch klappen koennen, denn es gab keinen Grund daran zu zweifeln. Dann kamen die Unwaegbarkeiten… Auf der argentinischen Seite, wo man sich sonst einfach nur seinen Stempel fuer die Ausreise abholt und die temporaeren Fahrzeugpapiere abgibt, mussten wir ueber 1,5 Stunden warten, da ein Touri-Bus nach dem anderen vorher abgefertigt wurde. Ausserdem zeigte der Grenzbeamte seine komplette Unfaehigkeit mit der Situation, dass das Computersystem ausgefallen war. Na ja, wir haben ja Zeit… Auf der chilenischen Seite ging es dafuer umso schneller. Ausser, dass wir versehentlich Honig mit ueber die Grenze „geschmuggelt“ hatten, was wir erst hinterher festgestellt haben, waren dort alle notwendigen Stempel und Papiere an Ort und Stelle. Der kleine Ort an der Grenze, der von der Groesse alle notwendigen Einkaufsmoeglichkeiten versprach, hatte nichts, aber auch gar nichts zu bieten. Auch die in einer Karte angekuendigte Tankstelle hatte sich in Luft aufgeloest. Was tun? Der vermutete Geldautomat war auch nicht vorhanden… So konnten wir nicht zu den „Torres del Paine“ fahren. Also schnell den Plan geaendert, 56 km nach Sueden gefahren und uns ein billiges, aber nicht schlechtes Hostel in Puerto Natales gesucht. Den „gewonnenen“ Abend in der Zivilisation haben wir fuer leckeres „Fischesssen“ genutzt. Am naechsten Morgen dann schnell alles gepackt und im Supermarkt den Grosseinkauf fuer die naechsten Tage erledigt. An der COPEC noch schnell bis an die Unterlippe getankt und dann los zurueck zum Nationalpark. Es standen ueber 140 km an, wovon ueber die Haelfte Schotter sein sollten. Die Zufahrt war auch etappenweise wieder recht bescheiden. Es ging ueber viele km ueber lose Steine. Ihr wisst schon: Die Strasse wurde gerade ausgebessert… Nach dem Bezahlen des Eintritts (ca. 23,- Euro p.P.) ging es durch wunderschoene Landschaft und an recht unaengstlichen Guanacos vorbei bis zum Campingplatz. Dort wurden wir schon vermisst. Schnell das Zelt aufgebaut, dann erstmal Kaffee und Schweineoehrchen ;-). Abends ging es trotz vollen Motorradkoffern in das ansaessige Restaurante, da wir mit den anderen einen gemeinsamen Abend verbringen wollten. Nach dem Essen gab es das von Mela sich so lange gewuenschte Lagerfeuer! (Ich erzaehle hier lieber mal nicht, dass Mela und Ralf sich ueber einen „toten Baum“ direkt am Stellplatz hergemacht haben, um dem Feuer Nahrung zu geben. An anderen Orten sind solche toten Baeme einen Mirador wert…) Der Blick in den naechtlichen Sternenhimmel vollendete den netten Abend. Am naechsten Morgen sind die 3 dann weiter nach Puerto Natales und wir sind nach dem Erkunden der naeheren Gegend auf zum naechsten Campingplatz im P.N. Dort hatte Mela sich vorgenommen am naehsten Tag einen Mirador (Ausguck) in den Bergen zu erwandern. Da wir schon „schlimme“ Geschichten ueber den Weg gehoert hatten, habe ich mich fuer die flachere Gegend um den Campingplatz entschieden und sie ist frueh am Morgen losgestiefelt. In rekordverdaechtiger Zeit von 6,5 Stunden war sie wieder da. Andere brauchten mindestens 10 Stunden bzw haben gleich dort unterwegs noch ein Zelt aufgeschlagen ;-) Abends dann noch ein paar Nudeln in Tomatensauce und einen „Caipi“ zum Ausklang des Tages auf einem Refugio mit Bar in der Naehe und sie schlief wie ein Murmeltier und brauchte auch keine Musik zum Einschlafen ;-)))) Insgesamt fanden wir den P.N. Torres del Paine zwar toll aber nicht so spektakulaer wie immer gesagt wird. Oder wie eine Berlinerin auf dem 2. Campingplatz sagte: „Die haben hier eben ein sehr gutes Marketing!“

Am naehsten Tag sind wir dann ueber Puerto Natales, zum Nachbunkern, weiter nach Punta Arenas gefahren. Ohh je, der Wind hatte maechtig zugelegt und so konnten wir mit 45 Grad Schlagseite die 250 km von P. Natales bis P. Arenas fahren. Zum Glueck aber alles Asphaltstrasse. Heute haben wir die bunte Stadt besichtigt und geniessen 2 Naechte in einem netten Hostal mit Fruehstueck. Achtung: Fuer kaum mehr Pesos als fuer einen Campingplatz in dieser Gegend ;-). Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir morgen ueber die Ruta 255 bis nach Kimari Aike und dann mit der Faehre ueber die Magellanstrasse nach Manantiales, was ja bekanntlich schon auf Feuerland liegt. ;-) Ueber Rio Grande, wo wir im Club Nautico nochmals campen wollen, geht es schliesslich nach Ushuaia. Von dort dann mehr… Internetverbindung vorausgestzt! Das ist hier ja nicht immer so sicher…