Da wir nur für die Übernachtung nach Antofagasta wollten (die Stadt hatten wir ja schon beim letzten Mal besichtigt) und uns das zuviel Trubel hier war, sind wir nach dem Tanken am nächsten Morgen gleich weiter. Unser nächstes Ziel war San Pedro de Atacama. Melanie hatte noch einen schönen Eco-Campingplatz übers Internet ausfindig gemacht und wir sind los. Die Strecke ist relativ langweilig und führt die ganze Zeit durch Wüstengebiet. In Calama haben wir eine kurze Pause für ein Completo (Hot-Dog, aber mit Avocadosauce) an unserer beliebten Tanke der COPEC gemacht. Außerdem die Höcker mit Wasser (eiskalt) aufgefüllt B-)
Die letzten 50 km bis nach San Pedro sind recht abwechslungsreich, da man unendlich weit schauen kann bis an die Andenbergkette (Cordillera) östlich des Salar de Atacama sowie auch schon einen Blick auf den Salar bekommt. Auf den letzten 10 Kilometern fährt man an dem Valle de la Luna vorbei, welches wirklich je nach Lichtverhältnissen besonders farblich hübsch ist. Für die Backpacker werden von San Pedro jeden Abend Busfahrten zum Valle de la Luna angeboten, wo man sich den Sonnenuntergang dann anschauen kann. Mit Backpackern kann man alles machen um denen das Geld aus der Tasche zu ziehen. :whistle:
Es kam wie es kommen musste, der ausgesuchte Eco-Campingplatz war erst nicht zu finden in der seltsamen Hausnummerierung und dann auch noch besetzt. Dieses führte zur ersten Krise der Reise durch den Kulturschock zwischen dem Luxushotel in Antofagasta und dem dann leider zu nehmenden Dreck-Campingplatz „Los Perales“ in San Pedro. Aber was soll’s… wir wollten ja nur 2 Nächte bleiben. Nach dem Einkauf für das Abendbrot wurde die Stimmung langsam wieder besser und man sah den Dreck nicht mehr durch die einsetzende Dämmerung B-)
Am nächsten Tag sind wir nach gemütlichem Frühstück am Salar entlang in die Berge Richtung der Laguna Miscanti gefahren. Eine wunderschöne Landschaft erwartete uns da und wir konnten uns nicht satt sehen!!
Nachmittags sind wir dann noch durch den Ort auf der Suche nach „Artesanas“ (Andenken, Kunsthandwerk) und Lebensmitteln für das Abendessen. Es wurde mal wieder Nudeln mit Tomatensoße, allerdings in der Spezial-Melanie-Ausführung :mit-flaschen: …aus dem gewollten kleinen Schuss Rotwein in der Soße wurde es ein großer Schluck… upppps, die Öffnung war so groß… Naja, noch etwas Restkäse vom Morgen und Thunfisch rein, schon war die Variante „Atacama“ fertig. Und nach der „Soße“ sah man gar keinen Dreck mehr und wir waren glücklich. :wacko:
Am nächsten Morgen ging es nach dem Packen und ohne Frühstück zurück über Calama. Hier gab es eine schöne Frühstückspause an einer brasilianischen Tankstelle von „Petrobras“. Dann weiter über die Ruta 24 und Ruta 5 nach Iquique. Hier hatten wir uns mittels der modernen Technik über mein Handyapp von „booking.com“ schon von San Pedro aus ein nettes Hotelzimmer reserviert. Dank Navi haben wir es auch schnell gefunden und sind nach heißer Dusche in die Stadt zum Bummeln, für Sightseeing und Abendessen. Am Plaza Prat vor dem Stadttheater gab es eine Tangoaufführung in der die verschiedensten Varianten vorgestellt wurden.
Am nächsten Tag haben wir unsere Stadtbesichtigung fortgesetzt und haben die Museums-Segelschiffkorvette „ESMERALDA“ besichtigt. Dieses ist ein sehr historisches Schiff für die Geschichte von Chile und wurde im großen Salpeterkrieg zwischen Chile und Peru/Bolivien vorm Hafen von Iquique versenkt (21.05.1879) wobei der chilenische Admiral und Kapitän Arturo Prat ums Leben kam. In allen Städten und Dörfern in Chile findet man heute einen zentralen Platz namens Prat.
Bemerkenswert ist hier noch, das dieser Nachbau des Schiffes bereits im Gange war, als wir 2010 hier schon einmal waren. Ein Plakat mit der Bauzeichnung hatte ich damals 2010 fotografiert, aber nie gedacht, dass wir das mal fertig sehen können!
Hallo ihr Wüstenfüchse
wieder ein schöner Bericht, spannend geschrieben. Und danke für das Soßenrezept, ihr wißt ja, für neue Kochideen habe ich immer ein offenes Ohr! Hoffentlich habt ihr von der ESMERALDA noch mehr Fotos gemacht, spez. Maschine, interessiert mich immer noch. Ach ja, für eine Tangoaufführung hättet ihr nicht nach Chile zu fahren brauchen, hatten wir hier in Geesthacht, mit argentinischem Tanzpaar, Bandoneon und Streichorchester. Hat uns gut gefallen. LG. die Lauenburger
Hallo Reinhold, von der Maschine gab es nicht viel zu sehen. Da es ja ein Nachbau ist, das Original ist ja 1879 versenkt worden, war die Maschine bzw. der Maschinenraum mehr oder weniger nur angedeutet. Ich war genauso enttäuscht, aber ist ja auch klar. Woher eine alte Dampfmaschine nehmen und nicht stehlen? Interssanter war die angedeutete Vorrichtung zum Bewegen des Propellers, der während das Schiff segelte, angehoben wurde. :good: