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Von Iquique nach Arica (Chile)

Nach einem typischen chilenischen Frühstück in Hotel „Pacifico Norte“ mit Pan mit Käse und einer Tasse heißer Milch, in die man die Instantkaffeetüte leeren soll, ging es schon wieder weiter. Jetzt ist Arica auf dem Plan. Die Fahrt aus Iquique heraus ist immer spannend, da man sich steil an einem Berg hochhangelt und mit jedem Meter die Aussicht hübscher wird… solange man in die Ferne zum Meer oder den Stränden schaut. Direkt am Berg sind die Holzverschläge des ärmeren Teils der Bevölkerung und unendlich viel Müll (leider und wir haben den Eindruck, dass sich die Müllsituation in den letzten 4 Jahren verschlimmert hat).

Die Fahrt nach Arica führt in der Höhe von Humberstone an 2 alten, stillgelegten Salpeterhütten vorbei, die als Museum ausgebaut wurden. Die Salpeterhütten „Santa Laura“ hatten wir ja schon beim letzten Mal besucht und so sind wir ohne zu stoppen weiter. Ab der Hälfte der Strecke über die Ruta 5 wird es landschaftlich sehr interssant. Die Reise führt nun zwar noch immer durch Wüstenlandschaft aber ab ca. Chaca Sur geht es abwechselnd mehrere hundert Meter den Hang entlang von der Hochebenen in ein Tal (Camarones) und wieder an einem gegenüber liegenden Hang aufwärts zur Hochebene. Das wiederholt sich dann ein zweites Mal. Im Tal Camaronis lag ein frisch umgefallener Lastzug. Der Fahrer hat Glück, dass ihm das nicht ein paar Kilometer vorher passiert ist, er wäre weit herunter gefallenen. Die obligatorische Polizeikontrolle mitten im Tal, bei der unsere Fahrzeugpapiere sowie die internationalen Führerscheine (alle Achtung: der erste Polizist, der damit etwas anfangen konnte) kontrolliert wurden, nutzten wir für eine kleine Pause mit „Empanada de Queso“ und Kaffee in einem der zahlreichen kleinen Läden, die sich rund um den Kontrollposten angesiedelt haben.

Nachmittags erreichten wir Arica und steuerten gleich das Hotel la „Casa Di Mía Nonna“ an, welches wir beim letzten Mal bewohnten und in sehr guter Erinnerung hatten. Der Besitzer war total nett und den Hund hatte Mela dick ins Herz geschlossen. Zur Überraschung war das Hotelschild weg. Während ich trotzdem die Klingel drückte und mir auch aufgemacht wurde sowie durch die neuen Besitzer gleich versichert wurde, dass es weiterhin ein Hotel sei, hatte Mela auf der Straße wartend von den Leuten eines Kisoks gehört, dass es nun ein „Freudenhaus“ sei… Schade, aber „Freudenhauspreise“ hatten ich schon in Antofagasta bezahlen müssen und ohne Not wollte ich nicht nochmals die Reisekasse überstrapazieren.
Unsere Reiseführer haben uns schnell zu einem anderen Hostal namens „Doña Matilda“ geleitet und wir sind sehr zufrieden und haben ein riesiges Zimmer allein für uns! Der Besitzer ist total bemüht und sogar das Frühstück ist mehr „kontinental“.

Da es ab jetzt etwas unklar wird, wie wir in der nächsten Zeit unterkommen, haben wir die Chance genutzt und alle dreckige Wäsche zu einer Wäscherei gebracht.
Die heutige Stadtbesichtigung führte uns auch zum Hafen bzw. genauer auch zum Fischereihafen mit seinen kleinen „Fischläden“. Nach etwas Überzeugung hat Melanie auch von der „Cheviche“ (roher Fisch mit scharfen Ziebeln und Zitrone drüber geträufelt) genascht, die ich mir gekauft habe. Nach einem Blick über die Hafenkante und dem Beobachten von mehreren Seelöwen gab es dann noch eine zweite Portion Cheviche (leeeeeeeecker!!! Und ob allerdings unsere Mägen das auch so finden, davon berichten wir später). ;-)

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Den heutigen Nachmittag verbrachten wir mit Shopping und Eisessen. Wie gesagt, dieses Mal steht die Erholung und das Genießen an erster Stelle. B-)

Morgen soll es nach dem Bunkern und noch etwas „Benzina Blanca“ für unseren Kocher kaufen nach Putre in die Berge gehen, zum Akklimatisieren für die Höhe. Übermorgen dann nach Bolivien. Also nicht verzagen, wenn wir nicht „pünktlich“ berichten (können). Wie die WiFi-Versorgung ist, können wir noch nicht vorhersagen und auch meine chilenische Telefonkarte mit Internetflat funktioniert dann nicht mehr.

6 Kommentare zu “Von Iquique nach Arica (Chile)

    1. Martin Autor des Beitrags

      Hi Christoph, nee, die Cheviche haben wir ohne Probleme überstanden. Kämpfen gerade eher mit der Höhe :wacko:

  1. Thomas Hartwig

    Hallo ihr Beiden,

    jetzt habe ich auch endlich mal Zeit gefunden in eurem Reisebericht zu blättern.

    Jetzt frage ich mich allerdings was wohl gewesen wäre, wenn ich damals mit 14 nicht in

    Surfboards, sondern wie meine Kumpel in Mopeds investiert hätte.

    Viel Spaß weiterhin.

    Thomas

    1. Martin Autor des Beitrags

      Hallo Thomas, schön von Dir zu hören! Na ja, wenn Du damals anders investiert hättest, wärest Du wohl jetzt mit dabei :whistle:
      Viele Grüße
      Martin

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