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Blumenau (Brasil) -> Canasvieiras -> Serra do Rio do Rastro -> Porto Alegre -> Rio Grande-> Punta del Este (Uruguay)

Seit gut einer Woche sind wir nun Unterwegs nach Montevideo (Uruguay) und entgegen unserer eigentlichen Planung sind wir noch immer nicht angekommen. So langsam geraten wir mal in Zeitnot, schliesslich möchte ich meinen Geburtstag in dem wunderschönen Buenos Aires verbringen und viel Zeit ist bis dahin nicht mehr.  :wacko:

Aber der Reihe nach: Von Blumenau ging es erstmal weiter nach Canasvieiras, einem Urlaubsort am Meer nahe Florianapolis. Zum Glück war die Strecke nur 180 km lang, denn es regnete bereits bei unserer Abfahrt in Blumenau und hörte auch bis zur Ankunft in der kleinen Pension „Pousada Abaete“ nicht mehr auf!!  :negative:  Wir waren also mal wieder völlig durchnässt. (An diesen Zustand werden wir uns in den nächsten Tagen noch gewöhnen!) Unser eigentlicher Plan war es, Mittags in diesem sicherlich überlaufenen Badeort anzukommen, die Füsse im Meer abzukühlen und Abends einen Caipi in einem der sicherlich zahlreich vorhandenen Restaurants am Strand zu schlürfen. Am Nächsten Tag wollten wir Morgens sofort weiter fahren. Da wir aber klitschnass waren, haben wir schon beim Einchecken beschlossen, dass wir noch eine Nacht länger bleiben, um unseren Motorradklamotten eine Chance zu geben, wieder zu trocknen. Füße ins Meer halten musste auch erstmal ausfallen und überhaupt war der ganze Ort wie ausgestorben…bei dem Regen verirren sich wohl nur wenige Touristen dort hin. Folglich hatten auch fast alle Restaurants zu und auch der Caipi fiel somit ins Wasser. Tag Eins in Canasvieiras war also ziemlich trostlos. Aber immerhin war die Pension wirklich sehr nett und die liebe Besitzerin war vor vielen Jahren mit einem Schweizer verheiratet und konnte noch einigermaßen gut Deutsch. Das war natürlich ein Pluspunkt. Tag Zwei war auch viel besser: Wir wurden vom Sonnenschein geweckt, es gab ein lecker Frühstück und endlich konnten wir auch das Meer testen: Kühl!! Wir waren jetzt auch nicht mehr die einzigen Gäste in dem Ort und es herrschte ein fröhliches Treiben.  :yahoo:

Die Insel Florianapolis ist übrigens mittels 2-er Brücken mit dem Festland verbunden. Die „neue“ Brücke, ein üblicher, hässlicher Stahlbetonbau ohne Schnörkel und eine alte, interessante Stahlbrücke, die aber gerade in Renovierung sich befindet. Da einerseits die Abdeckungen nicht sehenswert sind und andererseits aufgrund des Verkehrs und mangels Parkmöglichkeiten ich selbst kein Bild dieser tollen Konstruktion machen könnte, habe ich mir ein Bild aus dem Internet „geliehen“  B-) :

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Ponte Hercílio Luz

Am nächsten Vormittag starteten wir die weitere Reise in Richtung des Tals „Serra do Rio do Rastro“. Dieses Tal hatte uns bereits Friedhelm in Asuncion empfohlen und auch die Biker in Santo Ãngelo waren der Meinung: Da müsst ihr hin. Neben einer tollen Landschaft wartet dort auch eine ewig lange Serpentinen-Strasse. Aus dem Internet wussten wir bereits, so soll es da aussehen:

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Für uns sah es aber leider nur so aus:

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Waren wir in Canasvieiras noch bei warmen Temperaturen und bestem Wetter gestartet, standen wir nun mal wieder im Regen…und noch viel schlimmer: Nebel!!  :furious: Glücklicherweise lichtete sich der Nebel, je weiter runter wir ins Tal kamen und so konnten wir uns doch noch an dem nassen Grün um uns herum erfreuen. Zügiges Fahren durch die vielen Kehren war aber nicht möglich: Wir waren nicht die einzigen auf dieser Strecke und die langen LKWs hatten schon so ihre Probleme überhaupt um die Kurve zu kommen. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr weiter nass zu werden und haben uns in Lauro Müller in der einzigen vorhandenen Pension einquatiert. Ein ziemliches Loch, dessen Namen wir auch schon wieder vergessen haben. :negative: …aber billig und trocken und die Motorräder konnten sicher in der Garage übernachten.  :good:

Am nächsten Morgen ging es bei schönem Wetter auf nach Porto Alegre. Endlich mal wieder eine Stadt voller Leben und nicht so ein ausgestorbenes Nest. Und das beste: Ganz viel Sonne!! :sunny: Unser Hotel „Tulip Inn Centro Historico“ lag auch wunderbar mitten in der historischen  Altstadt und so hatten wir es nicht weit zu netten Cafes, Restaurants, der Markthalle und all den hübschen alten Häusern. Eigentlich wollten wir dort nur eine Nacht bleiben aber auf dem Weg zum Restaurant unserer Wahl haben wir gesehen, wie hübsch die Stadt doch ist und das es sich lohnen würde dort noch einen weiteren Tag zu verbringen. Gute Entscheidung…Das Restaurant unserer Wahl war die Churrascaria „Galpão Crioulo“ und neben zu viel Fleisch gab es den Abend auch großzügig gemixten Caipirinia. Für besondere Stimmung sorgten auch die Livemusik und die Gaucho-Tänze. Alles in allem ein sehr schöner Abend. :mit-flaschen: :musik: :good:  Am nächsten Tag wollten wir uns ein altes stillgelegtes Kraftwerk angucken. Leider war von dem eigentlichen „Innenleben“ des Kraftwerks nicht mehr viel übrig. Das ganze war jetzt eher ein Veranstaltungszentrum und nur noch wenig erinnerte an das eigentliche Kraftwerk. Die anschliessende Bootstour war ebenfalls nicht das, was wir uns erhofft hatten aber trotzdem gut. Eigentlich dachten wir, die Tour führt uns zu historischen Plätzen am Wasser (zum Beispiel der alte Hafen) aber stattdessen ging es den Rio Jacui entlang vorbei an den Villen der Reichen und Schönen. Ja…. ich muss schon sagen…schnuckelige Hütten haben die sich da hingestellt. Immer gleich mit eigenem Anleger für die kleine Yacht. Naja…diese „Markler-Kreuzfahrt“ war zwar nicht das, was wir erwartet hatten aber trotzdem war das Geschipper mal eine nette Abwechslung.  B-)

Von Porto Alegre ging es wieder an die Küste nach Rio Grande, wo uns zu Martin’s großer Freude wieder viele nette alte Häuser erwarteten. Unser Hotel (Hotel Paris) war auch eines dieser alten Häuschen. Die öffentlichen Bereiche machten auch wirklich was her. Die Zimmer hingegen war eher einfach nur „oll“.  :wacko:  Und es war mal wieder Sonntag! In Brasilien heisst das, es hat einfach ALLES zu. Kein kleiner Minimarkt und kein Restaurant hatte geöffnet. Aber an der Tankstelle hatten sie zum Glück einige leckere „Teilchen“.

Der nächste Tag führte uns in Chui über die Grenze nach Uruguay. Ca. 100 km vor der Grenze nach Uruguay sind wir noch durch das Naturschutzgebiet „Estação Ecológica do Taim“ gekommen. Die ganze Gegend liegt mehr oder weniger auf Meereshöhe und so standen viele Bereiche unter Wasser. Außerdem lagen rechts und links der Ruta „BR 471“ Lagunen. Wir haben schon die ganze Zeit die Kühe bewundert, die knietief im Wasser stehend das Gras genüßlich wegfutterten. Auf einmal wurden wir auf andere Tiere, die wir noch nie gesehen haben, aufmerksam. Was sind das? Das Rätseln ging los… Sahen aus wie „Riesenbiber“ oder fettgemachte Pampashasen. Aber in dieser Gegend? Kann nicht sein… Aber drollig sahen sie aus! Und blieben immer cool, auch wenn LKW-Fahrer alle Hupen betätigten, um uns zu begrüßen.  :smash:  Die Lösung gab es dann abends durch „Google“… Es waren Wasserschweine! Die größten Nagetiere die es gibt und gehören zur Gattung Meerschweinchen. Da schau einer guck… Reisen bildet!  :good:

Natürlich waren wir mal wieder im strömenden Regen unterwegs. In Rio Grande hatten wir noch überlegt, ob wir die Zähne zusammen beißen und gleich die knapp 500 km bis Punta del Este durchfahren. Bei dem Wetter hatten wir dazu aber keine Lust! :-(

In dem kleinen Badeort „Aguas Dulces“, direkt in Sichtweite des Atlantiks, haben wir uns ein Appartment im „Complejo Arinos“ genommen und darauf gehofft, dass das Wetter am nächsten Morgen besser ist. Der Ort ist bei schönem Wetter bestimmt echt nett. Es gab ettliche Hotels und nette Restaurants, die bei dem Wetter aber alle dicht hatten. Was es leider nicht gab, war ein Geldautomat. Da wir aber gerade erst in Uruguay eingereist waren, hatten wir noch keine Uruguay Pesos dabei. Das Appartment konnten wir zwar mit Karte bezahlen aber irgendwie brauchten wir für den Abend noch etwas zu essen und zu trinken. Da alle Restaurants auf Grund des Wetters zu hatten, blieb uns nur einer der kleinen Minimärkte. Die wollten aber weder unsere Karten noch unsere brasilianischen Reals haben. Schliesslich hatten wir aber doch noch einen Laden gefunden, in dem wir netter Weise zu einem sehr guten Kurs mit den brasilianischen Reals bezahlen durften. Der Besitzer des Ladens hat Freunde in Düsseldorf und war ganz begeistert, dass wir auch aus Deutschland kommen. Nachdem wir also geduldig alle Postkarten aus Düsseldorf angeguckt haben, klappte das auch mit dem Einkauf und das Abendbrot war gerettet.

Das Aufwachen am nächsten Morgen war ziemlich enttäuschend: Es regnete immer noch in Strömen!  :cry: Leider hatten wir das Hotel in Punta del Este bereits gebucht und so konnten wir nicht noch einen Tag länger auf besseres Wetter warten.

Die Fahrt nach Punta del Este ging durch eine tolle Landschaft! Bei schönem Wetter hätten wir auch gerne noch einen Abstecher zu den Pingus am Cap Polonio gemacht aber so fiel das ganze im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser“. Es hörte auch während der gesamten Fahrt nicht einmal auf zu Regnen! :-(  So waren wir froh, als wir die 170 km hinter uns hatten und wie die begossenen Pudel im Hotel „Florinda“ an der Rezeption standen. Um uns herum bildeten sich natürlich gleich grosse Fützen, die der nette Rezeptionist mit „Oh…it’s raining inside our Lobby“ würdigte. :whistle:  Glücklicherweise hat unser Zimmer keinen Holzfussboden und so konnten die Klamotten erstmal lustig weiter vor sich hin tropfen während wir eine heisse Dusche genommen haben. Wenn es hier regnet ist es schlagartig vorbei mit den 30 Grad und bei 18 Grad und klitschnass friert man ganz schön!  :negative: Es gab auch während des gestrigen Tages keine Besserung des Wetters und Punta del Este sah so ganz schön trostlos aus. Heute wurde dann endlich alles besser: Der Regen ist vorbei und die  :sunny: lacht vom Himmel. So konnten wir stundenlang am Wasser entlang spazieren, gemütlich auf einer Terasse frischen Fisch essen und am Strand ein Käffchen trinken. Herrlich…so lässt es sichs leben! So fühlt sich das auch wieder an wie Urlaub!  B-) Heute gefällt uns Punta del Este sogar so gut, dass wir in Versuchung sind noch einen Tag länger zu bleiben. Aber dann klappt das mit Geburtstag in Buenos Aires nicht mehr. Mmhh…schon schwierige Entscheidungen, die man hier treffen muss!  :yes: Naja…wir werden noch ein Weilchen darüber nachdenken und dann berichten!

Bis dahin wünschen wir euch allen alles gute und genießt die Vorweihnachtszeit (um die ich euch ja doch ein wenig beneide). :bye:

 

7 Kommentare zu “Blumenau (Brasil) -> Canasvieiras -> Serra do Rio do Rastro -> Porto Alegre -> Rio Grande-> Punta del Este (Uruguay)

  1. Inga

    Jo, mei, so viiiiiiiel Regen auf eurer Fahrt, erkältet euch bloß nicht! Aber alles kann nur besser werden, das ist doch tröstlich, nicht? Schade, daß die Helme keinen Scheiben-
    wischer haben, hihi!
    Hier ist es zZt. recht kalt, hatten schon -5°, passend zur Weihnachtsmarktzeit.
    Liebe Grüße von
    Inga

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