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Ciudad Autonoma de Buenos Aires (Argentina)

Hallo, da sind wir mal wieder. Hatten uns eine kleine Auszeit vom Blog genommen ;-) Also was ist in der Zwischenzeit passiert. Eigentlich nicht viel. Hauptsaechlich viel gefahren sind wir (inzwischen fast 10000 km) und haben uns langweilige Staedte angeschaut. Aber von vorn… Und fuer Woschi: die Pinguine sind noch einige tausend km entfernt, Du musst Dich noch etwas gedulden ;-))

Wir sind von Ciudad del Este ca. 280 km Richtig Sueden nach Encarnacion gefahren. Die Strecke war sehr schoen zu fahren und je weiter wir nach Sueden kamen, desto aehnlicher wurde sie einigen Gegenden in Deutschland. Dadurch wurde schnell klar, warum hier so viele deutsche Namen zu finden waren. Auch Ortschaften hatten zum Teil deutsche Namen. Hier muessen viele Auswanderer hingegangen sein. Auch Begriffe wie „Bierfest“, „Oktoberfest“ und deutsche Firmenbezeichnungen waren keine Seltenheit. Nachdem wir die Encarnacion erreicht hatten, wollten wir im Stadtplan schauen, wo das von uns ausgesuchte Hotel zu finden ist. Wir standen noch nicht einmal 1 Minute, da hielt ein Wagen vor uns und ein Mann sprang heraus und fragte, wie er uns helfen kann. Da ich meinen Helm abgenommen hatte und die Sonne unsagbar auf meinen Bregen brannte, setzte er mir gleich seinen netten Strohhut auf und hat sich nach unserem Problem erkundigt. Er hatte gleich ein viel besseres und guenstigers Hotel vorgeschlagen und uns ausreichend gut den Weg erklaert. Ausserdem wollte er noch den Praesidenten des oertlichen Motorradclubs anrufen und ein Treffen organisieren. Das wollten wir aber nicht, da wir ja gleich den naechsten Morgen weiterfahren und abends unseren kleinen Klimaanlagenschnupfen auskurieren wollten. Na ja, es kam wie es kommen musste, dass Hotel war soooo schoen, das Mela beschlossen hat, dass wir 2 Naechte bleiben. OK, ich war damit auch einverstanden ;-) Es war wirklich schoen und hatte alles was wir brauchten. Den naechsten Tag haben wir dann die Stadt in Ruhe besichtigt (auch von aussen das Geburtshaus von dem Diktator Stroessner, das jetzt bezeichnenderweise ein Krankenhaus fuer psychische Probleme ist) und unsere Motorraeder bei einer Autowaescherei waschen lassen. Es war wirklich notwendig. Man wurde schon dreckig an der Hose, wenn man die Motorraeder nur angeschaut hatte. Mensch, hatte der Waescher sich Muehe gegeben: Die Motorraeder waren sauberer als am ersten Tag. Und fast gar nichts wollte er dafuer haben… wir gaben etwas mehr ;-) Danach haben wir ein paar kleine Reparaturen an den Motorraedern gemacht (meine elektronische Tankanzeige ist ausgefallen) und uns auf das leckere Abendbrot im hoteleigenen Restaurante vorbereitet (Asado – todo inclusivo)! Ok, mehr war wirklich nicht zu sehen oder zu machen dort in Encarnacion.
Dann ging es wieder nach Argentinien. Der Grenzuebertritt wieder ohne irgendwelche Schwierigkeiten. Direkt vor der Grenze hatte uns noch ein aelterer Herr angesprochen, der uns sofort als Deutsche identifiziert hatte und uns stolz seine deutsche Herkunkt (obwohl in Argentinien geboren) erklaert. Na ja, als er dann von: „deutsche Panzer rollen wieder“ anfing, haben wir uns nett verabschiedet. Also einige „Ex-Deutsche“ haben hier ganz schoen einen Knall weg… Wir sind dann ueber Posadas, Resistencia, Charata, Santigo de Estero nach Cordoba gefahren. Zu einigen Staedten auf dem Weg kann man nur sagen: man muss sie schoen moegen, um sie schoen zu finden… wir mochten sie nicht. Aber die Hotelpreise waren dort voellig grundlos wie im Freudenhaus. Hier muss man kurz einwenden: In Resistencia haben wir im Freundenhaus uebernachtet (Stundenhotel), weil das noch immer billiger war, als das billigste Hotel der Stadt. ;-)

Landschaftlich war die Strecke zum grossen Teil wie in Schleswig-Holstein, nur viel weitlaeufiger und so flach wie Ostfriesland. So koennte man sich das vorstellen (schaut selbst in Google-Maps ;-)). Wir sind an „Estancias“ vorbeigekommen, die hatten Ausdehnungen, an denen wir mintutenlang mit 110 km/h vorbeifahren konnten, ohne ein Ende zu sehen. Unglaublich. Auf der Strecke zwischen Santiage de Estero und Cordoba gab es dann auch noch einmal einen grossen Salzsee mit sehr interessanter Landschaft, der dann doch zum Fotografieren lockte.
Dann waren wir endlich in Cordoba und es war wie in einer anderen Welt. Cordoba ist Argentiniens zweitgroesste Stadt und hat eine herrliche Altstadt, in der wir auch unser Hotel finden sollten. Zum Glueck fuehrte uns Zumo nach einigen Hilfestellungen schnell zum Ziel, denn die Temperatur lag schon wieder zu hoch, um enspannt mit den Motorraedern durch eine riesige Stadt zu fahren. Nun stehen die Motorraeder sicher ueberdacht auf dem Hotelparkplatz und es sind nur 2 Minuten bis zu den Fussgaengerzonen. Das Eiscafe ruft…

In Cordoba sind wir dann auf die Idee gekommen uns selbst ein kleines „Vorweihnachtsgeschenk“ zu machen. Wir haben noch etwas Zeit, bis wir in Valparaiso ankommen wollen (sollen ;-)) und wir wollen auch nicht zu lange in Mendoza verbringen. Also haben wir mit dem Hotelbesitzer geklaert, das wir unsere Motorraeder 4 Tage in der Garage lassen duerfen und sind mit dem Linenbus 700 km nach Buenos Aires gefahren. Shoppen und Stadtbesichtigung, ueber 2 volle Tage lang!! Wir waren beide ja schon oefters waehrend unserer Seefahrtszeiten dort und die Verlockung das wunderschoene Zentrum wieder zu sehen, hat uns euphorisch gemacht. Im Internet noch ein gutes Hotel in der Innenstadt nahe der FLORIDA guenstig gebucht und dann mit dem Bus 11 Stunden hin. Es hat so lange gedauert, weil Busse hier nur max. 90 km/h fahren duerfen (und die Busfahrer als einzige Verkehrsteilnehmer sich ausgerechnet an solche Bestimmungen halten), auch auf den wenigen Autobahnen. Und die Strecke Cordoba – Rosario – Buenos Aires ist die meistbefahrenste Strecke in Argentinien.

Wie erfolgreich wir beim Shoppen waren, ob wir das Grab von Evita gefunden haben und ob die Tangotaenzer in La Boca wirklich weltklasse sind, dass wird euch Mela im naechsten Blog beschreiben.

P.S. Wie ihr nun seht, es war wirklich nicht viel los… ;-) und wieder war nichts mit Zelten. Langsam haben wir die Nase voll vom Hotelleben.
P.P.S. Obwohl Paraguay nach Bolivien das zweitaermste Land unserer Reise war, durch das wir durchgekommen sind, es war die Reise und Muehen wert. Wer Chance hat hier nach Suedamerika zu kommen, der sollte es in seine Reiseplanungen mit aufnehmen. Es lohnt sich!!