Heute haben wir noch den schon angekuendigten Ausflug zum 2. groessenten Wasserkraftwerk der Welt gemacht. Bis zur Fertigstellung des 3-Schluchten-Stausees in China was es das groesste Kraftwerk der Erde bezueglich der Leistung und Ausmasse. (14000 MW). Aufgrund der hohen Auslastung der Franzis-Turbinen bleibt ITAIPU BINACIONAL auch weiterhin hinsichtlich der Energieerzeugung das groesste Kraftwerk der Welt. Einige werden sich vielleicht ueber die Aussage, dass das Kraftwerk eines der 7 Weltwunder ist, gewundert haben. Es handelt sich natuerlich um eines der sogenannten 7 Weltwunder der Moderne. Zusammen mit der Golden Gate Bridge und z.B. dem Panamakanal sowie dem Eurotunnel.
Aber von Anfang an ;-) Heute haben wir uns schon besser geschlagen als gestern. Wir hatten ein paar zusaetzliche Dollars in brasilianische Real umgetauscht und hatten alles bis auf das noetige Kleingeld und den Knipser im Hotel gelassen. Pass musste natuerlich auch mit, wir wollten ja wieder nach Brasilien einreisen. Winkenden Taxifahrern haben wir nur abfaellig die kalte Schulter gezeigt und sind wieder mutig ueber die Bruecke (Puente de la Amistad: 552,4 m lang) gestiefelt. Jeder Entgegenkommer oder Mitlaufer wurde argwoehnisch auf seine Gefaehrlichkeit begutachtet. Aber es waren alle harmlos ;-) Es sollte noch erwaehnt sein, dass die Bruecke aus ca 3 – 7 Fahrspuren besteht, je nach Auslegung der Auto- und Motofahrer. In Deutschland haette man 2 Spuren festgelegt und es gibt 2 Fussgaengerwege. Auf jeder Seite einen. Nun aber das Spannende. Zwischen den Fahrspuren und den Fusswegen gibt es einen ca. 2,0 m hohen und festen Metallgitterzaun aber der Fussweg ist zur Wasserseite nur mit einer ca. 0,9 m hohen Betonrailing versehen. Ich weiss nicht genau wir hoch die Bruecke ueber dem Fluss verlaeuft, aber locker 80 m sind das bestimmt. Da wird einem schon so ganz mulmig.
Den richtigen Bus haben wir auch schnell gefunden und so waren wir schon bald bei dem riesigen Areal. Die Info- und Kassendamen sprachen gutes Englisch und gaben uns fast keine Chance unsere Spanischkenntnisse (genauer in Brasilen unsere Portugisischkenntnisse aus der Seefahrtszeit) zu zeigen. ;-) Ein kleines Eis noch gelutscht, dann ging es auch schon los. Erst mussten wir einen 30 minuetigen Film ueber uns ergehen lassen. Wir waren natuerlich bestens vorbereitet und hatten im Internet schon einiges zu dem Staudamm gelesen. Besonders auch zu den Umweltzerstoerungen und den Umsiedlungen von tausenden Ureinwohnern fuer dieses Projekt. Ausserdem wurde durch den riesgen See der entstanden ist, ein Wasserfall fast gleichen Ausmasses wie der Iguazu-Wasserfall vernichtet. Wir haben extra die „Spezial-Tour“ fuer technisch interessierte gewaehlt, damit man „tiefer“ in das Kraftwerk kommt. Der Film spottete jeder Beschreibung und war fast nur Huraaah-Propaganda erster Kajuete. Da waren wir schwer enttaeuscht. Nichts zum Bau und den technischen Leistungen. Zum Thema Umwelt nur, dass schon viele Staatsmaenner dort einen Baum gepflanzt haben. Auch unser Helmut, der 2.te (Kohl) hat sich dort verewigt. Na ja, und ein paar andere Projekte wurden genannt… aber fuer das Ausmass des Projektes nur Augenwischerei. Danach ging es im klimatisierten Bus zu den Highlights. Wir „mussten“ ueberall aussteigen und durften ohne Einschraenkung fotografieren. Auch zu den von uns erhofften Punkten wie Schaltzentrale, den drehenden Turbinen und quasi ins innere der Mauer. Wir waren begeistert und zufrieden. Der Tourguide hat viele interessante Dinge, auch technischer Natur, erzaehlt. So sind wir dann nach ca. 2,5 h Tour wieder wieder am Infozentrum entlassen worden und mit oeffentlichen Verkehrsmitteln wieder zur Grenze zurueck und haben uns im Laufschritt ueber die Bruecke gemacht ;-)
Morgen geht es dann endlich weiter (wenn der Regen uns keinen Streich spielt – es giesst Hunde und Katzen vor der Tuer) und der oestlichste Punkt unserer grossen Reise liegt dann auch schon hinter uns. Wir wollen noch nach Encarnacion ganz im Sueden von Paraguay und dann dort ueber die Grenze nach Argentinien. Grobe Richtung: Cordoba – Mendoza – Santiago de Chile – Valparaiso. Also bis bald!
P.S. fuer Uwe! Ich trag den Rucksack auch oft. Immer wenn Mela auf die Sanitarios (WC) muss! Und weisst Du wie oft das ist?????? Das glaubst Du nicht!!!! :yahoo: