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Ciudad del Este (Paraguay)

Kurze Meldung wegen der Naehe zum Regenwald ;-) Heisst, der Regen hat uns einen Tag Ruhe verordnet. Vom Wald ist nicht viel zu sehen. Wir sind im super tollen Hotel Austria (www.hotelaustriarestaurante.com) und warten auf die Moeglichkeit zum Iguacu zu fahren. Da wir uns die ganzen Zollformalitaeten fuer die Motorraeder sparen wollen, wir muessen fuer die Besichtigung nach Brasilien einreisen, werden wir mit dem Bus fahren. Ansonsten haben wir vom Ort noch nicht viel gesehen.
Zu Asuncion ist noch zu sagen, dass es eine tolle und huebsche Altstadt gibt, die wir ausgiebig erkundet haben. Besichtigt haben wir auch den alten Bahnhof der jetzt ein Museum ist. Eine kleine Dampflok sowie die Bueros und Fahrkartenschalter waren originalgetreu hergerichtet und lassen das Herz eines Eisenbahnliebhabers hoeher schlagen. Uns hatte es aber der originalgetreue Luxus-Schlaf-Aufenthalts-Waggon angetan. So laesst es sich reisen… in der teureren Klasse. Unsere Motorraeder und das Hilleberg-Zelt moechten wir dann doch nicht gegen die Holzklasse eintauschen :-/ Was wir aber in ganz Suedamerika festgestellt haben ist, dass der Eintritt in Museen, Nationalparks u.s.w. fuer „Externe“, also uns ohne staendigen Wohnsitz hier, immer 3-4 mal so teuer ist. So etwas gibt es in Deutschland nicht…
Da unser Suedamerikafuehrer zum Thema gesprochene „Sprachen“ fuer Paraguay Spanisch, Deutsch und Plattdeutsch angibt, dachte ich, lass uns mal in eine Buchhandlung gehen und schauen, was die so an deutschen Buechern haben. Die Ausbeute war gleich Null. Nee, haben wir nicht, war ueberall die Aussage. Aber dafuer stand Hitlers „Mein Kampf“ auf Spanisch ganz offen herum. Verwundert rieben wir uns die Augen. Hess und andere waren auch gut vertreten. Wahrscheinlich muss man es hier so akzeptieren, da gleich daneben Che, Karl, Fiedel und Stroessner standen.
Ach ja: Zum Glueck war es nicht bei den 40 Grad im Schatten geblieben! In der Nacht hatte es geregnet und die Temperatur pendelte sich auf ca. 25 Grad ein. So laesst es sich leben, wenn auch die Luftfeuchtigkeit bestimmt bei 90% war. Abends gab es dann ein richtiges Rodizio. Grillfleisch in allen Variationen, Gemuese, Salate, Nudeln, schwarze Bohnen und Nachtisch satt, abgerechnet zum Kilopreis! Herrlich!! Das ist unser Suedamerika ;-))))
Die Ueberfahrt nach Ciudad del Este (frueher: Puerto Presidente Stroessner; bis 1989) gestaltete sich auf den ersten 50 von 350 km als reines Verkehrschaos. Danach war die ueberwiegend gerade Strecke auf beiden Seiten tiefgruen und huebsch anzuschauen. Nur der knallrote Sandboden ist ungewohnt fuer uns. Sofort abseits der geteerten Hauptstrassen, geht der rote Matsch los. Besonders nachdem es geregnt hat, ist es ein unglaublicher Dreck.
Nach einer kurzen Tankpause, die wir auch fuer das obligatorische Eis genuzt hatten, wir wollten gerade starten, gab es einen Freudenschrei von 2 jungen Maedchen, die es nicht fassen konnten deutsche Nummernschilder zu sehen. Es waren 2 deutsche Maedels (aus Muenchen und dem Ruhrpott), von der die eine schon 1,5 Jahre hier ist. Auf die Frage, was sie denn hier tun, sagten sie: sie missionieren! Haehhh??? Ja, sie sind von den Zeugen Jehovas (oder wie man das auch immer schreibt) und missionieren die deutschsprachige Bevoelkerung hier… Zum Abschied wurden wir noch gefragt, ob wir etwas zum Lesen brauchen… nee, Melas Krimis sind noch nicht alle und mein Alexander von Humboldt hat auch Suedamerika noch nicht erreicht :-)))) So, der Regen hat aufgehoert und wir warten jetzt noch das Abtrocknen der Strassen ab, dann geht es ins Getuemmel. Bis bald!! :bye: