wir-in-suedamerika.net

Mendoza (Argentina)

Hallo liebe Blogverfolger, vor Weihnachten sollt ihr natuerlich auch noch schnell alle Neuigkeiten von uns erfahren. Nach der Rueckkehr von Buenos Aires, im Hotel angekommen, haben wir sofort nach unseren treuen Gefaehrten geschaut. Es war alles in Ordnung! Schnell noch das Gepaeck abgebaut und mit ins Zimmer genommen. Wir mussten ja alles etwas neu zusammenstellen, da die neuesten Errungenschaften auch irgendwie verstaut werden sollten ;-) Der naechste Morgen versprach allerdings wettertechnisch nichts gutes. Es regnete so leise vor sich hin, aber was solls. Da muessen wir durch. Da die Strecke bis Mendoza zu lang fuer einen einzelnen Tag war, besonders wenn es auch noch ungemuetlich ist, wollten wir nur bis Quines. Auf der Fahrt zogen noch mehr Regenwolken auf und die Fahrt durch einen Nationalpark, der etwas in den Bergen lag, wurde immer spannender – umgekehrt proportional zur Sicht… heisst, wir fuhren direkt durch die Wolken und konnten man gerade bis zur eigenen Windschutzscheibe schauen. Das haelt natuerlich einen gestandenen Argentiner nicht davon ab, uns und andere zu ueberholten. Wenn man keinen Gegenverkehr sieht, dann kommt auch keiner ;-) Wir tasteten uns durch die Serpentinen und ahnten nur aufgrund der Fahrbahnbegrenzung, dass es da steil nach unten geht. Aber, nachdem wir oben angekommen waren, flutsch, da waren alle Wolken weg bzw unter uns und es war schoenstes Wetter! Und eine tolle Landschaft, die wir natuerlich fotografieren mussten.

Die Rueckseite der Bergkette war touristisch voll erschlossen und es gab sogar mehrere schoene Campingplaetze, nette Hotelanlagen und eine super Aussicht. Allerdings hatten wir noch ca. 80 km vor uns… Na ja, Quines war dann wie alle anderen kleinen Orte im noerdlichen Argentinen. Abseits der Hauptstrasse und, obwohl nur vergleichsweise wenig bewohnt, riesig in den Ausmassen. Warum sollte man hoch und eng bauen, wenn Land genug da ist ;-) Und die Strassen sind Schotterwege, aber das schreckt uns ja nicht mehr.
Es gab natuerlich nur ein Hotel dort und es war auch nicht besonders schoen. Allerdings war es zu heiss zum „wild“ campen. Der Preis war aber ueberraschend ok und es gab kalte Getraenke. Was wollen wir mehr. Kleinen Abendspaziergang zu den weit verteilten Minimaerkten bzw Kiosken gemacht und das Abendbrot zusammen gestellt. Endlich mal wieder Sandwich mit selbst draufgelegten Tomaten und zum Dessert frische Bananen. Die restlichen 350 km sind wir dann bei schoenem Wetter durch die Pampa gefahren. Ist schon immer komisch, wenn da ein Verkehrsschild steht, welches verkuendet,dass die naechste Tankstelle ueber 200 km entfernt ist und absolut nichts mehr kommt ausser heisser Landschaft. Kurz vor Mendoza begruessten uns die ersten Weinanbaugebiete und es sah alles vertraut aus.

In Mendoza wollten wir als erstes gleich zu Carlos (inoffizielle BMW-Werkstatt) um zu checken ob, wegen der geplanten Reparatur meiner Tankanzeige, alle Teile da sind. Ich hatte mit ihm ueber Email schon vorher geklaert, was er besorgen muss und den Preis abgefragt. Ausserdem sollte er uns ein Hotel empfehlen, damit wir nicht so lange suchen muessen. Nach einer kleine Irrfahrt durch Mendoza (ist irgendwie nicht nett, wenn es 2 Strassen gibt, die gleich heissen und diese natuerlich genau an den gegenueberliegenden Stadtenden liegen) und dank eines netten Tankwarts, konnten wir Carlos Werkstatt dann zielgenau finden. Von aussen war eigentlich nichts zu erkennen ausser, dass vor einem alten Garagentor am Ende einer Sackgasse 2 grosse, aeltere BMW Motorraeder standen. Das ist hier so ungewoehnlich, dass wir sofort wussten, hier sind wir richtig ;-) Wir hatten gerade die ersten Worte mit Carlos gewechselt, da brummten schon die naechsten Motorraeder heran. Zu unserer Ueberraschung war die erste Maschine eine alte BMW R45 im Bundeswehr-Look und mit Holzsitzbank. Es stellte sich schnell heraus, das ihr Besitzer ein Deutscher ist, der im BW-Look und mit tarngruener Kutte mit aufgenaehter Deutschlandflagge, hier unterwegs ist. Das Nummernschild, kaum lesbar, sagte, dass die Maschine in Nuernberg angemeldet ist. Die 2te Maschine war ein komplett modifizierter kleiner Chopper, der einem Argentiner gehoerte, der vieles daran selbst gebaut hatte. Es entstand ein supernettes Gespraech und wir fuehlten uns irgendwie sofort heimisch hier. Carlos kuemmerte sich in der Zwischenzeit um unser Hotel und ca. eine Stunde spaeter fuehrte er uns als Lotse mit seiner alten GS dort hin. Wir verabredeten uns fuer den naechsten Vormittag fuer die Reparatur. Melanie machte zum Erstaunen von Carlos und seinen Motoclub-Kollegen, die im Laufe der Zeit dort immer wieder vereinzelt auftauchten, auch einige schmutzige Arbeiten an ihrem Schaefchen! Ohh, hier muss ich erwaehnen, dass das „Schaefchen“ einen echten Schaefchen immer naeher kommt. Es hat jetzt naemlich eine Schafsfell als Sitzbankbezug ;-) Sieht gut aus und schont den Popo (etwas).

Zusammen mit Carlos habe ich den defekten Tanksensor dann getauscht. Es hat echt Spass gemacht mit ihm zusammenzuarbeiten. Trotz leichter Verstaendigungsschwierigkeiten manchmal, hat jeder gewusst was zu tun ist und es hat super in kuerzester Zeit geklappt (hier hilft wahrscheinlich die Borderfahrung mit internationaler Crew)! Test… er zeigt wieder an ;-) Zu unserer Ueberraschung hat Carlos uns dann fuer den Abend eingeladen zum Asado. Wir wussten nicht genau was uns erwartet, aber es war das Jahresabschlussgrillen seines Moto-Clubs hier in Mendoza. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als auf dem nett zurecht gemachten Vereingelaende eine riesige BMW nach der anderen aufkreuzte! Alte und nagelneue Maschinen, die aber alle super zurecht gemacht waren! Zum Glueck hatten wir nach den Reparaturen unsere Maschinen noch einmal gewaschen! Sonst waere es peinlich geworden ;-)))
Der Hingucker des Abends waren unsere Heidenau-Reifen! Ueber 10000 km und noch soviel Profil (bei mir mehr, bei Mela schon deutlich weniger, aber fuer alle noch unglaublich viel)! Fuer uns war allerdings das Asado mit ca. 30 Leuten und lecker Essen der Bringer. Es waren alle Jahrgaenge vertreten, von 11 bis ca. 68 Jahre war die Gruppe gut gemischt und alle sehr nett und interessiert. Wir haben uns die Muender fusselig geredet, weil wir immerwieder erzaehlen mussten, wo wir langfahren wollen, wie lange noch, wie die Motorraeder nach Suedamerika gekommen sind was wir beruflich machen. Und – das war das zweite Hauptthema – das Melanie ja allein an ihrem Motorrad schrauben kann! ;-) Sie grinste den ganzen Abend wie ein Honigkuchenpferd, weil sie immerwieder erzaehlen musste, was sie beruflich macht und nur unglaeubige Blicke zu sehen waren. Hier muss man noch erwaehnen, bis auf Mela waren nur Maenner anwesend! Gegen 01.00 h war dann Schluss und es gab einen geordneten Abzug aller Maschinen und Leute. Auf unsere Frage, wer den den ganzen Dreck hier weg macht, grinste man nur und sagte, morgen kommt eine Putzfrau ;-)

Gestern wurden wir dann nochmals abends eingeladen. Gegen 2200 h wurden wir mit dem Auto abgeholt und wir sind nach ausserhalb gefahren und haben dort bei einem Vereinsmitglied im Garten Wein getrunken mit leckern Kleinigkeiten dazu. Dieses Mal war das Treffen mit Frauen und es war ebenfalls wieder super nett! Wir durften zum 2ten Mal alles erzaehlen, was wir natuerlich gerne taten. Irgendwann in der Nacht wurden dann ueber einen grossen TV-Bildschirm Bilder der letzten Touren der Gruppe gezeigt. Natuerlich mit Patagonien und allen unseren kommen Zielen! Wir koennen es kaum noch abwarten! Morgen geht es weiter Richtung Chile. Wir werden vor Valpo noch 3 Naechte in den Berge verbringen. Wir hoffen auf Camping!!!

Wir wuenschen Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und bleibt uns treu im Blog und Gaestebuch!

!!!FELIZ NAVIDAD!!!