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Valparaiso

Nach der Ankunft in Valparaiso haben wir gleich das Büro von Patty und André angesteuert. Das Haus liegt an einer echt steilen Straße und ein Wendemanöver ist vor der Tür mit all dem Gepäck kaum möglich. Deshalb muss man immer ein ganzes Stück weiter hochfahren, wo man dann an einer Abzweigung drehen kann. Uns stehen dabei immer ein paar kleine Schweißperlen auf der Stirn. Aber das sieht ja keiner, weil die unter dem Helm sind. B-)

Nach Ankunft und Begrüßung ist André erstmal mit uns in ein Café Foto gefahren, um zu akklimatisieren und zu besprechen, wie der Plan für die nächsten (gemeinsamen) Tage aussieht. Hier offerierte er uns auch, dass wir einen kleinen Flitzer für die Zeit hier bekommen, damit wir nicht alles mit dem Motorrad zu machen brauchen oder André uns nicht dauernd irgendwo abholen muss. Das war eine tolle Überraschung, die wir echt dankbar angenommen haben!!  :yahoo:
Es löst nämlich auch noch ein anderes Problem: wohin nachts mit den Motorrädern und das ständige Aufpassen, ob sie nicht doch schon „allein“ weitergefahren sind!

Anschließend brachten die Beiden uns zu Pattys altem Appartment, welches zzt leer steht und wir deshalb benutzen dürfen. Das ist superlieb!!! Es ist eine hübsche Hütte mit einem Wahnsinnsausblick auf Valparaiso, den Hafen und das Meer! Nur mit dem Parken ist es hier für die Motorräder schwierig… Darum stehen sie jetzt in Andrés Firmenwerkstatt und damit geschützt und nicht im Weg.

Wir genießen diesen Urlaub vom Urlaub wirklich sehr. Unsere tausend Sachen können in Ruhe auf Vordermann gebracht werden. Unsere „Hintern“ können sich von den 12000 km Fahren erholen und wir machen den einen und anderen Ausflug mit den Beiden zu Ecken, zu denen wir wahrscheinlich nie gefahren wären, weil sie nicht auf dem Weg nach Süden liegen. Heiligabend haben wir mit Patty, Patty’s Mutter und André in ihrem Haus in Reñaca verbracht. Bei herrlichem, lecken Essen und netten Gesprächen und von André selbstgemachten Pisco Sour! Es war ein wunderbarer Abend.  :heart:

Unsere kleinen Ausflüge haben uns schon zu einer Seelöwenkollonie direkt am Strand von Reñaca geführt sowie zu zwei der drei Häuser des chilenischen Dichters Pablo Neruda (1904 – 1973), der auch einer der wenigen südamerikanischen Literaturnobelpreisträger ist. Er ist der zweite chilenische Preisträger nach Gabriela Mistral.

image                                                               Pablo Neruda

Außerdem besuchten wir eine ausgediente Walverarbeitungsstation in Quintay. Seit 2008 ist der Walfang in Chile verboten und die Station ist jetzt ein Museum, welches vom WWF gefördert wird.

Die Häuser von Pablo Neruda, die wir in Valparaiso (La Sebastiana) und Isla Negra besichtigten, sind traumhaft verspielt eingerichtet mit 1000 Dingen aus der Seefahrt. Navigationsinstrumente, Seekartenausschnitte, Schiffsglocken, Schiffsbilder, Gallionsfiguren und vieles mehr! Leider war es nicht erlaubt in den Häusern Fotos zu machen. Das Haus in Valparaiso liegt an einem Hügel und lässt über die Stadt und den Hafen direkt aufs Meer blicken. Parallel war in Valparaiso auf dem Grundstück des Museums eine nette Bilderaustellung von Bilder mit „Valpo-Motiven“. Trafen echt meinen Geschmack. ;-)
Das Haus in Isla Negra, wo auch sein Grab sich befindet, ist der „Hammer“ um es mal so salopp auszudrücken. Das „Haus“ besteht aus verschiedenen unterschiedlichen Bauabschnitten / Baustilen und ist direkt am Strand gebaut mit einem tollen Ausblick auf das Meer.

image                                                 Das Wohnzimmer (Quelle: Internet)

Wer dazu mehr nachlesen möchte, kann das in der Homepage der Fundación Pablo Neruda finden: www.fundacionneruda.org

Als Beispiele seines Schaffens möchte ich zwei Gedichte und ein Zitat aufführen:

1. Gedicht:

Die Armut

Ach, du magst nicht, dich erschreckt ………. die Armut

du magst nicht mit zerrissenen Schuhen zum Markt gehn und heimkommen mit dem alten Kleid.

Liebe, wir lieben nicht, wie es die Reichen möchten, das Elend. Wir werden es ausrotten, ausreißen wie einen üblen Zahn, der bis heut das Herz des Menschen geplagt hat.

Aber ich will nicht, daß du die Armut fürchtest. Kommt sie, durch meine Schuld, zu deiner Wohnung, fegt sie deine goldenen Schuhe fort, soll sie nicht fortfegen dein Lachen, das mir das Brot meines Lebens ist.

2. Gedicht:

„Ja, ich liebe sie nicht mehr, doch wie liebte ich sie, damals. Zum Wind wurd meine Stimme, um ihr Ohr zu berühren … Ja, ich liebe sie nicht, oder liebe ich sie noch immer? So kurz dauert die Liebe und so lang das Vergessen.“

3. Mein Lieblingszitat:

„Sie können alle Blumen abschneiden, aber nie werden sie den Frühling aufhalten können.“

Original: „Podrán cortar todas las flores, pero no podrán detener la primavera.“

 

So, wie ihr seht, geben wir uns nicht nur den leiblichen, sondern auch kulturellen Genüssen hin!  :good:

Heute sind wir bei Patty’s Mutter zum Mittag eingeladen. Es wird ein chilenisches Nationalgericht geben. Weiteres dazu und wie wir die nächsten Tage verbracht haben, erfolgt dann in einem weiteren Blog.

2 Kommentare zu “Valparaiso

  1. Roger Schubert

    hallo Ihr beiden, beglückwünsche euch zu euerer tolles Reise, ich feiere Neujahr am Boden see, meine beiden jungs sind auch hier. Guten Rutsch und gesunde heimkehr wünscht euch allen Roger. Grüße auch an Andre, ich weis nicht ob er sich noch an mich erinnert, er hat mich mal auf der Barbarosssa in Dubai abgelöst.

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