Den nächsten Tag haben wir La Serena erkundet und festgestellt, dass wir beim letzten Mal doch einiges übersehen hatten. Wahrscheinlich war da die Aufregung noch zu groß ;-)
Auf Empfehlung unserer Hostelbesitzerin (Hostel Las Luces) haben wir auch noch den Japanischen Garten besucht, welcher zu unserer Überraschung echt ein Ort der Stille und der Ordnung war (sehr selten hier – aber darum lieben wir Südamerika ja so sehr)! Den großzügigen Spendern des Parks, dazu gehören alle uns bekannten japanischen Metall- und Motoren erzeugenden Großindustrieunternehmen, sei Dank.
Der Stadtrundgang wurde durch einen leckeren Schokolade-Kaffee-Mix (Melanie auch noch plus Sahnehäubchen) in einem netten Café und anschließendem Einkauf für das Abendbrot sowie die Verproviantierung für das nächste Ziel beendet.
Von La Serena ging es dann am nächsten Morgen erstmal über die Ruta 5 (leider kein schönes Fahren, 56 km Baustelle) Richtung Norden. Nach ca. eben diesen 56 km bogen wir nach Punta Choros ab und durften die ersten 40 km nicht asphaltierte Straße testen. Es ging super und schon waren wir in dem Örtchen angelangt. Ein totaler Touriort, aber noch menschenleer. Ein Campingplatz (Maria Alta) war schnell gefunden, allerdings hatte der noch gar nicht offiziell auf. Aber das belgische Eignerehepaar war sehr erfreut über die ersten Pesos der Saison und so wurde nebenbei noch eine Wasch- und Klokabine für uns gesäubert und alle waren zufrieden.
Nach Zeltaufbau und kurzer Erkundung der Gegend haben wir uns um unser eigentliches Anliegen gekümmert. Denn wir wollten die Pinguine des „R.N. Pingüino de Humboldt“ auf der vorgelagerten Isla Damas besuchen. Im Conaf-Büro haben wir nach den Möglichkeiten gefragt und wurden auf die ansässigen Fischer verwiesen, welche die Touren anbieten. Mit einem Ticket der Fischer könne man dann zurück zum Conaf-Büro kommen und die „Eintrittskarten“ für die Insel kaufen. OK, verstanden. Leider hatte das Ticketbüro der Fischer zu, aber mit einem dahergelaufenen Exemplar haben wir uns für den nächsten Morgen um 10:00 h verabredet.
Der nächste Morgen zeigte sich mit wenig Wind und strahlender Sonne, so dass wir guten Mutes zu der Mole der Fischer gingen und hofften das alles klappt. Es stellte sich heraus, dass wir nicht die einzigen waren die auf eine Tour gehofft haben.
Nach einigem hin und her wurde dann aber die Tour abgesagt, weil der Hafenkapitän die Ausfahrt aufgrund mir unerklärlichen Wetterwechseln als zu gefährlich abgesagt hat. Verdammter M…, wir hatten uns echt darauf gefreut!
Na ja, was soll’s… Es kommen noch mehrere Möglichkeiten Pingus zu besuchen auf unserer Tour. Außerdem war der Anblick von 3 Walen in der Bucht, welche ab und zu ihre Schwanzflossen in die Sonne hielten, ein ganz kleiner Ausgleich.
Im Conaf-Haus haben wir uns dann auf mehreren nett gemachten Videos angeschaut, was wir gerne live erlebt hätten. (Conaf = die Forst- und Nationalparkverwaltung in Chile).
Unser nächstes Ziel war dann der „R.N. Llanos de Challe“. Dieser liegt weiter nördlich wieder direkt am Meer und ist über eine sehr toll zu befahrende Küstenstraße (nicht asphaltiert) von Huasco aus zu erreichen. Hier waren wir 2010 zwar schon einmal für eine Nacht, aber die Schönheit der Landschaft ist uns immer im Gedächtnis geblieben. Auch dieses Mal war es eine Augenweide! Campen zwischen riesigen runden Steinen mit Blick auf Berge, Wüste und Meer ist schon großartig. Der abendliche Sonnenuntergang über dem Pazifik setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Ach seht es selbst in den Bildern :good:
Einziger Minuspunkt war hier leider, dass 2 größere Gruppen ebenfalls dort waren und wir den Platz dieses Mal nicht allein für uns hatten. Dementsprechend sahen die sanitären Verhältnisse aus (… lieber kein Bild…).
Nach einem kleinen Frühstück mit Kaffee und Brötchen vom Vortag, aber mit Honig, Erdnussbutter und Käse ging es über die neu angelegte Küstenstraße (Ruta del Desierto) über Punta Carrizial, Punta Cachas, Puerto Vejo und dem Ferienort Punta Morro nach Copiapó.
Hier nahmen wir uns ein kleines nettes Hotelzimmer im Hotel Montecatini für 2 Tage. Der Ort ist einigen vielleicht bekannt, da hier in der Nähe im Jahre 2010 33 Bergleute verschüttet waren. Diese konnten über eine Rettungskapsel erst nach 69 Tagen in einer international beachteten Rettungsaktion wieder an die Erdoberfläche geholt werden. Dazu aber mehr im nächsten Blog.
Ich folge Euch mir „Argusaugen“ und voller Neid! Es ist so schön, ein wenig teilhaben zu dürfen an Euren Erlebnissen.
Im November kommen wir Euch ein klitzekleines bisschen entgegen bis auf die Azoren… allerdings dürfte das Klima etwas anders sein ;-)
Take care!
Ein wirklich interessanter Bericht, lieber Martin, liest sich besser als der spannendste Roman. Wir freuen uns schon auf den nächsten Blog.
Weiterhin eine erlebnisreiche und gute Fahrt.
Mami